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Webdesign: Das sind die Trends 2023

Headerbild Webdesign Trends 2023 mit einer Collage aus Icons im Claymorphismus-Stil, AI-Chatbot und einer KI-generierten Farbpalette
Anja Fritsch

1. März 2023

Realitätsnah, interaktiv, animiert, ein wenig retro und gespickt mit künstlicher Intelligenz – so könnte man die Webdesign-Trends 2023 wohl kurz zusammenfassen. Wir werfen einen Blick darauf.

Jahr für Jahr entstehen neue Trends, die das Erscheinungsbild des Webs und der Websites verändern und prägen. Folgende sechs Trends werden uns 2023 begleiten: Claymorphismus, WebXR, Scrapbook, Parallax Zoom Scrolling, künstliche Intelligenz (KI), SEO. Besonders die weitere Entwicklung KI basierter Inhalte wird spannend zu beobachten sein.

Claymorphismus

Claymorphismus beschreibt den Trend, digitale Elemente so zu gestalten, dass sie ein organisches und dreidimensionales Aussehen erhalten. Ziel ist es, die Kluft zwischen der digitalen und der physischen Welt zu verringern, indem der Stil auf Elemente wie Buttons oder vor allem Icons und Illustrationen angewandt wird.

Die dreidimensionale Darstellung kennt man schon aus Trends wie dem Neumorphismus. Claymorphismus treibt dies jedoch noch weiter: Objekte wirken aufgeblasen und haben einen verspielten und weichen Touch. Richtig eingesetzt, kann es die Website beleben und aufpeppen.

WebXR

Virtual und Augmented Reality (VR und AR) kennen die meisten bis jetzt von Videospielen. In jüngster Zeit sind aber auch immer mehr Smartphone Apps erschienen, die AR nicht nur für Spiele einsetzen, sondern zum Beispiel bei Architektur, Inneneinrichtung oder Kleidung. Mit WebXR (XR steht für extended reality) wurde eine Schnittstelle geschaffen, die es Browsern ermöglicht, VR- und AR-Inhalte anzuzeigen. Sei es das Platzieren von Objekten im Raum über das Smartphone oder das Messen von Grössen oder Distanzen.

Beim Onlineshop feey lassen sich Pflanzen über die mobile Website zur Voransicht in der Wohnung platzieren.
Webdesign Beispiel WebXR: Measure Up, ein Experiment von Google, um Gegenstände zu vermessen
Measure Up, ein Experiment von Google, um Gegenstände zu vermessen

Scrapbook

Der Journaling und Scrapbooking Trend ist auch im Webdesign angekommen. Mit den futuristischen Trends wie VR und 3D-Illustrationen geht oft auch ein Gegentrend einher. Dieser zeigt sich dieses Jahr durch handgeschriebene Texte und Skizzen, Stickers und Papier-Elemente. Sie vermitteln ein Gefühl von Natürlichkeit, Verspieltheit und Unvollkommenheit.

Parallax Zoom Scrolling

Bei Parallax handelt es sich um einen Animations-Effekt, bei dem sich die Elemente im Vordergrund schneller bewegen als die Hintergrundelemente. Parallax Animationen sind schon seit einigen Jahren im Trend, jedoch steht in diesem Jahr vor allem Parallax Zoom Scrolling im Vordergrund. Dabei wird eine dreidimensionale Bewegung erzeugt, indem anstelle des horizontalen oder vertikalen Scrollens ein Zoom-Effekt auf Höhe der Horizontlinie verwendet wird, um rein- oder rauszuzoomen.

KI-basierte Inhalte und Programme

Seit diesem Jahr ist künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch, vor allem in Verbindung mit dem Kreieren von Inhalt. Seien es Bild-Generatoren, Chatbots oder Text-KI. Die Bedienung der Tools ist einfacher geworden, die Ergebnisse werden ständig verbessert.

Wie gut die künstliche Intelligenz heute schon ist, ist umstritten. Einige sehen darin einen absoluten Trend, andere trauen der KI wenig zu oder sehen Arbeitsplätze bedroht. Es wird sich erst längerfristig zeigen, wie sich die KI-Werkzeuge in die Arbeitsabläufe integrieren und einsetzen lassen und welche Auswirkungen sie auf uns haben.

Fakt ist jedoch, dass KI schon jetzt überall zum Einsatz kommt, besonders beim Generieren von Text, wie z.B. für Produkte in einem Onlineshop. Hier einige Beispiele, wie KI in verschiedenen Bereichen bereits angewandt wird.

Texte

Werbebotschaften oder Blogartikel. Mit neuroflash z.B. lassen sich intelligente Blogtexte verfassen oder man kann Texte analysieren und optimieren. Ein deutsches Tool für Inhalte bietet Mindverse, sei es zum Brainstorming oder dem Erstellen von fertigen Texten. KI-generierte Texte sind aber bisher eher als Ausgangspunkt zu betrachten und lassen sich in der Regel nicht ohne eigenes Zutun verwenden. Dennoch bieten sie eine wertvolle Unterstützung, gerade, wenn einem vielleicht die zündende Idee zum Starten fehlt.

Webdesign Trend KI Tools: Screenshot von neuroflash
neuroflash hilft mit der Erstellung von Blogartikeln, sei es Ideen für Titel, der Gliederung oder komplett generierten Texten.

Chatbots

Chatbots mit künstlicher Intelligenz kommen zur Anwendung, um mit Menschen in einer natürlichen Sprache zu interagieren. Dabei können Nutzer Fragen stellen und das System antwortet in der gleichen Sprache. Der Chatbot kann entweder durch Text- oder Audioeingabe bedient werden oder beides unterstützen.

Unternehmen setzen schon jetzt Chatbots ein, um Fragen von Kunden zu beantworten. Auch Chatbots wie ChatGPT oder you.com werden privat oder für die Arbeit bereits genutzt – sei es zum Erstellen von HTML-Code, um Vorschläge für Suppen-Rezepte zu erhalten oder Texte umzuschreiben.

Webdesign Trends Beispiel von ChatGPT mit einer Hilfestellung, wie man eine Website erstellt.
Beispiel von ChatGPT mit einer Hilfestellung, wie man eine Website erstellt.

Für Kreative: Farben, Bilder und Schriften

Es gibt bereits seit einiger Zeit Tools, die Kreativen helfen, Farbkombinationen oder -paletten zu erstellen. Adobe Color und colormind analysieren Bilder und erstellen dazu passende Farbpaletten oder auch unabhängige Farbpaletten ohne Bild. Huemint bietet die Möglichkeit, Farbpaletten schnell als Bootstrap Code für dein Webdesign Projekt zu exportieren. Khorma nutzt einen anderen Ansatz und lernt mithilfe eines Trainings, welche Farben du magst. Daraus generiert die Software eine große Auswahl an Farbpaletten zum Entdecken und Speichern.

Du weißt nicht, welche Schriften du für dein Webseiten-Design verwenden sollst? Fontjoy ist ein KI-Tool, das mithilfe von Datenbank-Parametern passende Schriftkombinationen vorschlägt. Dabei beachtet es Parameter wie Ähnlichkeit, Kontrast, Strichstärke oder die x-Höhe der Schriften.

Letztes Jahr sind auch Bild-Generatoren sehr populär geworden. Mithilfe von Texteingaben lassen sich Bilder mit allen Stilen aus dem Nichts erschaffen. Seien es fotorealistische Bilder, Webdesign-Layouts, Vektor-Grafiken oder Leinwand-Kunstwerke. Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Tools, sowohl im Browser oder auch als Mobile App. Die Ergebnisse von KI-Bildtools sind oft noch verzerrt oder wirken unvollständig, jedoch ist das Ergebnis stark von der Texteingabe (sog. Prompts) abhängig. Einige bekannte Tools sind NightCafé, Dream by Wombo, DALL-E und midjourney.

SEO

2022 hat Google das Helpful Content Update eingeführt, das ab 2023 auch auf deutschsprachigen Websites angewendet wird. Das Ziel ist, hilfreichen von weniger hilfreichem Content besser unterscheiden zu können. Mit Keyword und einem guten Link-Netz ist es also nicht getan. Um deinen Website-Content für Suchmaschinen zu optimieren, solltest du auf Fragen und Anliegen deiner User eingehen und hilfreiche Antworten liefern.

Weiter wächst auch der Anteil an mobilen Suchanfragen stetig weiter (in Deutschland gingen 2022 nur rund 35% der Suchanfragen über Desktop ein). Daher liegt der Fokus der Suchmaschinen auch da ganz klar auf der mobilen Version einer Website.

Bist du bereit für die Webdesign Trends 2023?

Webdesign ist ein kreatives und sich ständig entwickelndes Feld. Die Trends sind auch dieses Jahr vielfältig und werden sich in verschiedene Richtungen weiterentwickeln und neue Möglichkeiten eröffnen. Wir können uns jetzt schon auf einige interessante Entwicklungen freuen, die das Webdesign in den kommenden Jahren prägen werden. Halte also die Augen offen und bleibe mit unseren Blogs auf dem Laufenden!

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